17 Dezember 2011

Sterben – ein An.kommen (Ad.vent!) im Ewigen Licht

Sprechen wir vom Tod, so sprechen wir von der letzten End.gültigkeit des irdischen Da.seins. Lasst mich heute reden vom Sterben, der lang.wierigsten und schwersten, je und je ganz individuellen Lern.aufgabe unseres Lebens - vor dem end.gültigen Ankommen.

Sterben - ein allmähliches Zu.gehen auf den Tod - häufig, wie bei Krebskranken, ein langer, müh.seliger, schmerz.hafter Prozess

Sterben - mehr als nur ein körper.liches Ab.leben - un.sichtbar finden letzte Reifungen, wichtigste Be.reinigungen und Ver.söhnungen, tief.greifende Abschiede und nochmalige Identitäts.findung statt

Sterben - manche finden ringend vom Lebens.nein zum Lebens.ja, vom Besitzen ihrer selbst zu einem über.geordneten Teil.haben und einfachen Sein, von Ur.angst zu Ur.vertrauen

Sterben - manche sind gerade jetzt so ganz weich und beziehungs.fähig  - das Zusammen.sein mit ihnen hat eine Tiefe, eine Dichte und eine Spiritualität wie nie zuvor - Offen.heit und Beziehungs.fähigkeit erweisen sich stärker als jeder lebens.bestimmende Narzissmus

Sterben - manche sind jetzt in ihrer Essenz angekommen, in dem, was nicht sie selbst sich zu.schreiben, sondern, was sie im tiefsten Wesen ausmacht

Sterben - ein Über.gang und Wandlung - ein Ein.treten in einen Grenz.bereich, in welchem andere Gesetzmäßigkeiten von Wahrnehmung und Sendung gelten  - die Grenzen von Raum und Zeit und Kausalität lösen sich auf

Sterben - die Präsenz im Eigenen, das Er.leben als Ich und damit die ganze, ein Leben lang aufgebaute Identität im Ich gehen nun verloren - das ist radikales Los.lassen und ein Wandlungs.geschehen in eine ganz neue Dimension hinein - solche Wandlung ist nicht Ende, sondern wird als Wende erlebt

Sterben - eine spirituelle Öffnung - die Zeit aller Gegen.sätze und Kämpfe ist durchgestanden, Friede herrscht - die persönlichen Weg.leistungen sind erkannt, es kann ein Gefühl von Würdigung entstehen - die Gebunden.heit im Ich und die damit verbundene Enge sind vorbei - es entsteht darum oftmals das Er.leben von Frei.heit und Schmerzlos.igkeit - Sterbende vermögen zu leuchten und zu strahlen

Sterben - ein alt.modisch.biblisches Wort fällt mir noch ein: preisen! - und dies hat den Charakter von etwas End.zeitlichem - ein Kind kann in seiner Un.bewusst.heit nicht preisen, wohl aber ein Mensch, der ja gesagt hat zum Ganzen seines Lebens und es in Dankbar.keit und Glück zurückgibt, etwa in den Worten von Wolfgang Poeplau:


Alles ist gut. Die Farben des Herbstes
- wärmer und schöner als je zuvor.
Die Ernte eingebracht,
die Hunger.zeiten ebenso vorbei
wie die fetten Jahre

Du lernst: alles ist gut, wie es ist.
Es gibt nichts hinzu.zufügen
und nichts weg.zunehmen.
Und du weißt, es ist nicht Schwäche
oder Gleichgültig.keit,
die dich so denken lässt

Wenn das Not.wendige getan
und das Über.flüssige verworfen,
wenn das Zu.viel verschenkt
und das Zu.wenig verschmerzt ist,
wenn alle Irrtümer aufgebraucht sind,
kann das Fest des Lebens beginnen


Unsere End.lichkeit schenkt uns die (Gnade und) Not.wendigkeit der persönlichen Reifung, die wir zum und beim Sterben brauchen -  wir haben den Tod in uns wie die Frucht den Kern – und wir dürfen Advent feiern und end.gültig ankommen!


Eingereicht von:


Dr. Bernhard A. Grimm
www.dr-bernhard-grimm.de

1 Kommentar:

  1. > Wenn das Not.wendige getan
    und das Über.flüssige verworfen,
    wenn das Zu.viel verschenkt
    und das Zu.wenig verschmerzt ist,
    wenn alle Irrtümer aufgebraucht sind,
    kann das Fest des Lebens beginnen. <

    Einfach groß-art-ig! ღ Danke!

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